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Auf meiner ersten Fliegenpilz-Jagd im letzten Jahr ging ich in den Wald hinter unserem Visionssuche-Kraftplatz.

Gleich am Anfang warfen sich mir leckere Butterpilze vor die Füße, die ich glücklich mitnahm.

Aber während meines weiteren Streifzugs zeigten sich außer riesigen Schirmpilzen kein herbeigesehnter Glückspilz.

Ratlos hielt ich inne und erinnerte mich daran wie wir damals in Schweden auch durch den Wald irrten ohne den Kraftplatz zu finden, an dem wir die Herbsttag-und-Nachtgleiche zelebrieren wollten.

Dieser Platz wurde uns von einer Einheimischen empfohlen, ein sehr alter Kraftplatz der in keinem Reiseführer zu finden sei.

Nach einem Tagesmarsch durch einen riesigen, mit Moos und runden Steinen übersäten Wald wußten wir einfach nicht mehr weiter.

Wir entschieden uns ab da nur noch von den Geräuschen der Natur führen zu lassen.

Da ein Bachplätschern, ab in die Richtung, da ein Vogelruf, da ein Baumknarzen…

So wurden wir kurz vor Sonnenuntergang rechtzeitig und zu unserer großen Freude zu einer halb überwachsenen Felsenplattform gelotst mit riesigen runden, schlafenden Felsen.

Wie einer der Felsen an diesem Abend seine Augen öffnete, wird in einer anderen Geschichte erzählt…

So erinnerte ich mich und tat es uns gleich, folgte den Rufen des Waldes bis ich in einem Teil des Waldes war, den ich noch nicht kannte.

Mein Blick fiel auf eine tieferliegende Mulde wo sich offensichtlich die Wildschweine gerne aufhielten, dunkel, feucht, wild, magisch…gerne wäre ich länger geblieben, als meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wurde.

Ein toter Eichelhäher am Fuße einer Eiche, mit weit ausgebreiteten Flügeln und leeren Augenhöhlen.

Er gab mir die Erlaubnis ihn mitzunehmen und seine Flügel für meine schamanische Arbeit nutzen zu können.

Demütig hob ich ihn auf und sang ein Dankeslied.

In dem Moment ringelte sich eine einen halben Meter lange Blindschleiche vor meinen Füßen, erhob ihren Kopf zu mir und lauschte still.

Es war einer jener magischer Momente der sich tief in mein Herz einbrannte.

Als ich mit dem Eichelhäher im Arm aus dem Wald trat, tauchte der Begriff VERANTWORTUNG auf.

Ja, ich hatte die Verantwortung jetzt übernommen und werde das durchziehen.

Noch nie zuvor hatte ich einem Vogel seine Flügel abgenommen, ich wußte nicht wie das geht.

Ich hätte es meinem geliebten Mann überlassen können, er hätte das gerne für mich getan, aber das hier war eine Sache nur zwischen mir und der Eichelhäher-Kraft.

Ja, ich übernehme die Verantwortung für meine Entscheidungen, für meine Handlungen, für meinen Weg, den ich gewählt habe zu gehen.

Und genau das ist auch die Botschaft dieses Wächters des Waldes.

Er ruft genau dazu auf und erinnert uns auch an die Kraft der Vier.

Jene Kraft die entsteht, wenn die Drei im Gleichgewicht ist.

Die drei Kräfte in uns Frauen, die da sind der weiße, jungfräuliche Aspekt, die wilde, rote Göttin in uns und die schwarze Alte, die Weise, die TOeDIN.

Wenn diese drei Kräfte in uns harmonisieren, alle ihren Platz in uns haben und zum Ausdruck kommen können, entsteht das Vierte uns – die Zauberin, die Schamanin, die Heilerin.

Dann entsteht die Magie die wir für uns und andere einsetzen können.

Das nennt sich LIEBE in Aktion.

Genauso gut gilt dies auch für die Männer, wenn sie die drei Archetypen des Liebhabers, des Kriegers und des Königs an ihrem richtigen Platz in sich haben.

In Dankbarkeit an diese Belehrung des Eichelhähers schenkt er mir seine Flügel.

Es war sehr einfach und ich wuchs dadurch ein Stück über mich hinaus und wußte, daß ich nun auch bereit bin, größere Geschenke anzunehmen, wenn sie in mein Leben kommen.

Den Körper gab ich mit Kräutergeschenken zu den anderen Liebsten in die Erde und die Flügel dienen mir von nun an in meiner Arbeit.

Der Geist des Eichelhähers ist ein guter Schützer und Begleiter in die Anderen Welten.

Ein treuer Freund.

ᛟᛞᛇᛜᛋᚦᛟᚲᚻᚦᛖᚱ