Der 4. Dezember ist u.a. als Barbaratag oder auch als Sankt Barbara-Tag bekannt und mancherorts beginnen hier schon die Rauhnächte.
Traditionellerweise werden an diesem Tag vor dem Sonnenaufgang die „Barbara-Zweige“ für Orakelzwecke geschnitten und im Haus ins Wasser gestellt.
Die Barbara-Zweige werden von Obstbäumen geschnitten, meist von Kirsch- oder Apfelbäumen, aber auch Haselnuss, Pflaume, Holunder, Rosskastanie und Mandel werden gern gefragt.
Glücksverheißend soll es sein, wenn diese Zweige zu Weihnachten blühen und ganz allgemein erhellen sie für uns die dunkle Winterzeit.
Der blühende Zweig ist auch ein Zeichen des Neubeginns und die Hoffnung auf einen baldigen Frühling.
Barbarazweige zu schneiden und in die Vase zu stellen, damit sie an Heiligabend blühen, ist eine alte Weihnachtstradition. Die pünktlich zum Weihnachtsmorgen blühenden Zweige sollen ihren Besitzern Glück bringen.
Die Barbarazweige zu schneiden ist eine alte Weihnachtstradition die weit vor der Christianisierung schon Bestand hatte.
Zum einen ist der Barbaratag für die heutigen Christen der Gedenktag an die Heilige Barbara von Nikomedien. Sie ist der Legende nach im 3. Jahrhundert als Märtyrerin gestorben und gilt als die Schutzpatronin der Bergleute, Feuerwehrleute, Gefangenen und der Sterbenden.
Der Brauch geht hier auf eine alte Legende zurück: Ein Kirschzweig soll sich an dem Tag im Kleid der Heiligen Barbara verfangen haben, als sie ins Gefängnis gebracht wurde. Am Tag der Hinrichtung sollen die Kirschblüten aufgegangen sein.
Ursprünglich ist hier aber die Muttergöttin Borbeth gemeint, die zu den 3 Bethen gehört.
Die drei Bethen heißen Ambeth, Wilbeth und Borbeth. Sie bilden die göttliche Triade als Erd-, Mond- und Sonnenfrau.
Der Glaube und der Kult um die drei gütigen Frauen, die durch die Lande gehen, weisen Rat erteilen und Gaben schenken, hielt sich im Volk sehr lange. Der Bethen-Kult wurde (wie so vieles) von der christlichen Kirche okkupiert, und die Göttinnen-Trinität lebt im Bewusstsein der Menschen weiter als die “drei Heiligen Madl’n” namens Margaretha, Barbara, Katharina:
„Margaretha mit dem Wurm
Barbara mit dem Turm
Katharina mit dem Radl
des san die drei heiligen Madl!“
Diese werden uns am Ende der Rauhnächte nochmal speziell begegnen. Dazu aber zu seiner Zeit.
Wer sich Barbara-Zweige schneiden möchte, tue das am 4. Dezember am besten vor Sonnenaufgang oder in der Abenddämmerung.
Wenn man spezielle Fragen hat, die man schon orakeln will, kann man an jeden Zweig einen Zettel mit dem Thema hängen und je nachdem wie sich die Blüten an den Zweigen zeigen, kann man daraus Deutungen ziehen.
Mein persönlicher Vorschlag wäre es, für jeden wichtigen Bereich unseres Lebens einen Zweig zu kennenzeichnen, wie z.B. unsere Gesundheit im kommenden Jahr, Partnerschaft, Liebe, Geschäft/Beruf, Geldfluss, Spiritualität, bestimmte Projekte…der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Noch einige Möglichkeiten:
Der Name einer Person, in die man verliebt ist auf einen Zettel schreiben und an einen Zweig binden. Erblüht der Zweig – so dachten unsere Vorfahren- wird die Liebe erhört werden.
49 Zweige schneiden und mit Zahlen versehen. Die ersten 6 Blühenden Zweige könnten die nächsten Lottozahlen sein.
Soviele Zweige schneiden wie es Familienmitglieder sind, Diese mit den Namen der jeweiligen Familienmitglieder versehen. Wessen Zweig zuerst blüht ist das Glückskind des nächsten Jahres.
Ansonsten lassen wir einfach die Zweige als Einladung an die gütigen Muttergöttinnen leuchten, um uns mit Licht und Liebe segnen zu lassen.
Mehr über alte Weihnachtstraditionen & die Rauhnächte findet ihr u.a. hier: rauhnachtmagie.de
Einen erhellenden Borbeth-Tag für Dich!
Herzlichst, Cornelia Dola